Wir durften auf der Carretera Austral fast 3 Wochen schönes Wetter erleben. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, denn dieses Gebiet ist eines der regenreichsten Chiles. Doch gegen Ende holte uns der Regen ein und wir entschlossen uns, wieder auf die argentinische Seite zu wechseln.
Auch Argentinien empfing uns regenreich. Doch im Nationalpark Los Alerces wurden wir wieder mit Sonne belohnt und wir genossen unser herrliches Schlafplätzchen in der schönen Natur.

Gut erholt nahmen wir die nächste Etappe unter die Räder - Bariloche die Schweiz Südamerikas.
Unterwegs im Nirgendwo sticht uns ein kleines Haus mit holländischer und italienischer Flagge ins Auge. Natürlich ist es ein Muss anzuhalten. Das Haus entpuppt sich als gemütliches Kaffee. welches von Argentinieren mit holländisch-italienischen Wurzeln geführt wird.
Zur Freude Erich's spricht die sympatische Familie beide dieser Sprachen und wir verbringen einen lustigen Nachmittag dort.

Gut gelaunt erreichen wir Bariloche...
![]() |

Wir fühlen uns in die Schweiz zurückversetzt. Die Stadt ist berühmt für seine Schokolade (schmeckt besser als in der Heimat) und die Landschaft ähnelt der Umgebung des Vierwaldstättersees.
Es wundert daher nicht, dass sich viele Schweizer hier niedergelassen haben. Dazu gehört auch Lino + Carmen, welche ein Bed & Breakfast führen (Piccolo Paradiso; info@piccoloparadiso.ch).
Lino sieht uns am Strassenstrand stehen und lädt uns spontan zu sich nach Hause ein. Wir verbringen einen tollen Tag und zur Krönung der Gastfreundschaft wird am Abend noch ein Parrilla (Grill) veranstaltet.

Herzlichen Dank!
Nach ein paar Tagen in der "Schweiz" zieht es uns aber weiter gegen Norden.

auch an wilden Übernachtungs- plätzen hat man nicht immer seine Ruhe
Muuh...
Die Landschaft verändert sich langsam und der erste Vulkan taucht am Horizont auf.

Vulkan Lanin; 3776 MüM

Open Air Abwasch
Die nächsten landschaftlichen Höhepunkte befinden sich auf der chilenischen Seite. Unter schwierigen Fahrverhältnissen erreichen wir die Grenze.

heftiger Sand- sturm
Wieder in Argentinien. Die holprige Pass-Strasse führt vorbei am höchsten Berg der südlichen Hemisphäre.

Cerro Aconcagua; 6962 MüM

Altes Thermalbad; die stark schwefelhaltige Quelle hat das Gebäude rötlich-gelblich verfärbt

Kunsthandwerk- stand
hier spürt man schon etwas das Lateinamerika
![]() |
![]() | |||||||||||
Bald erreichen wir Mendoza, die Weinregion Argentiniens. Von hier geht es dann weiter nordwärts. Aber davon ein anderes Mal.
Auf dem Campingplatz Suizo in Mendoza richten wir uns gemütlich ein. Hier treffen wir auch wieder Roger & Anita (www.nichtswieweg.ch), die mit einem alten Feuerwehr-Landy unterwegs sind. Zwei Tage später treffen auch Sarah & Beat (www.bern-neuseeland.ch.vu) ein. Sie haben wir bereits in der Schweiz kennengelernt und uns vor gut drei Monaten in Rio Grande wieder getroffen. Zusammen verbringen wir ein paar ruhige Tage und feuchtfröhliche Abende (bis in die frühen Morgenstunden!). Der argentinische Wein schmeckt einfach vorzüglich.
Wir haben gar keine Lust die nähere Umgebung zu erkundschaften. Können uns lediglich aufraffen, für Pampero zwei neue Finken (BF Goodrich Pneus) zu besorgen.
Zusammen mit Sarah & Beat lassen wir nach 6 Tagen Mendoza hinter uns. Die Reise führt uns noch weiter in den Norden Argentiniens.
In Vallecito liegt der populärste Wallfahrtsort Argentiniens - die Difunta Correa.
Diese Verehrung ist durch folgende Legende entstanden:
Maria Correa machte sich im Bürgerkrieg 1841 mit ihrem Säugling auf dem Rücken auf die Suche nach ihrem Mann. Sie verirrte sich in der Wüste und verdurstete. Als einige Tage später Maultier-Treiber ihre Leiche fanden, lebte das Kind noch. Es lag säugend an der Brust der toten Mutter.


Heute bringen die Gläubigen Opfergaben wie Autonummern, Familienfotos, Felgen, Steuerräder, Hochzeitskleider etc.
Die LKW-Fahrer verehren diese Legende besonders und so findet man häufig an Überlandstrassen kleine Difunta Correas, wo als Opfergaben gefüllte Wasserflaschen hingestellt werden.

Je weiter nördlich man fährt, ändert sich das Landschaftsbild. Die Wälder und Seen des Südens sind verschwunden. Jetzt führt die Fahrt vorbei an trockenen Flussbetten und kargen Bergen. Die Landschaft wird beherrscht von riesigen Kakteen.
Landschaftliche Höhepunkte sind das Valle de Luna und der Nationalpark Talampaya.

Valle de Luna

bizarre Steinformationen
In diesem Gebiet wurden auch die ältesten Saurier-Skelette der Welt gefunden.


Fühlen uns nach Australien versetzt

Nationalpark
Talampaya

Die rote Farbe ist eindrücklich

Papageien...
also wenn wir es nicht besser wüssten, könnte man wirklich glauben in Down Under zu sein
Von anderen Schweizern (www.matzmobil.ch) erhalten wir den Tipp, unbedingt einen Abstecher in die Thermen bei Fiambala zu machen. Also nehmen wir den Umweg unter die Räder und werden wirklich belohnt.

Hinten in den Hügeln sind die Thermen
Die Thermen sind schöne Naturpools und es ist herrlich die müden Reiseknochen zu baden. Wir dürfen hier auch campieren und bezahlen für alles den Spottpreis von Sfr. 3.-- pro Tag/2 Personen.

Becken mit verschiedenen Temperaturen

Jaaa, tuet das guet
Nach drei Tagen zieht es uns aber weiter. Wir treffen wieder auf die Ruta 40, welche als Schotterpiste nordwärts führt - vorbei an eindrücklicher Landschaft und herzigen kleinen Dörfern mit aus Lehm gebauten Häusern.

An den Kirchen sieht man, dass hier früher die Spaniern das Zepter in der Hand hatten.

In Quilmes findet man Überreste einer Festung (11. Jahrhundert) der Quilmes Indianer. Auch dieses Volk wurde 1665 durch die Spanier ausgerottet.

Ruinen von Quilmes

Die Kandalaber-Kakteen sind
gewaltig...

ein zahmes Lama
Nun befinden wir uns Cayafate - ein typisches Dorf, welches uns ebenfalls stark an Spanien (Andalusien) erinnert. Schöne spanische Kolonialbauten und viele Wein-Fincas.
Hier geniessen wir die ländliche Ruhe, bevor es weiter in die Grossstadt Salta geht. Halten Euch natürlich wieder auf dem Laufenden.